XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_536"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_536"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.009S PT0.085S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_536</phrase></query>)];
1 - 1

408 Route 65. GABES. Von SfarDatteln und Wollwaren. In der Kriegsgeschichte des J. 1881 ist
Gabes durch die Beschießung von Menzel (s. unten), sowie durch die
langwierigen Kämpfe mit den Stämmen des Hinterlandes bekannt;
hier verlegte den Stämmen der Ostküste, die durch das Arad nach
Tripolitanien auswandern wollten, General Logerot den Weg.

Der nur für Fischerboote zugängliche kleine Hafen, in der durch
zwei Steindämme geschützten Mündung des Oued Gabes, ist allen
Seewinden ausgesetzt und stark versandet.

Im NW. der Flußmündung, am Saum der hier jetzt durch Bretter-
zäune
gegen den Flugsand geschützten Oase, erblickt man einige
niedrige Dünen, im SO., neben dem Leuchtturm, schließt sich ein
vorzüglicher Badestrand an.

Der neue Ort Gabès-Port, neben dem Camp militaire, mit seiner
Besatzung von 160 eingeborenen Reitern (Spahis oder Cavaliers du
maghzen), denen in den Südterritorien der Grenzschutz gegen Tri-
politanien
obliegt, ist bis auf den Garten des Cercle militaire ohne
Interesse. Die Kaufleute sind meist Juden.

Hinter Gabès-Port, gleichfalls an dem kahlen r. Ufer des Flüß-
chens
, liegen die großen, teilweise aus römischem Baumaterial auf-
geführten
Berberdörfer Djara (Grand-Djara), mit 3500 Ein-
wohnern
, und Menzel, mit 4500 Einwohnern (ca. 1000 Juden). Der
Markt von Djara, ein rechteckiger, von primitiven Arkaden mit
Läden umgebener Platz, wird namentlich von südalgerischen Kara-
wanen
aufgesucht.

Die einzige bedeutendere Sehenswürdigkeit von Gabes ist die
bereits von Plinius überschwenglich gepriesene, im Sommer fieber-
gefährliche
*Oase, die sich in einer Länge von 6km und einer
Breite von -2km am l. Flußufer aufwärts zieht. Zwischen den
durch hohen und schönen Wuchs ausgezeichneten Dattelpalmen
(ca. 200000) wachsen zahlreiche Obstbäume und Bananen (vgl. auch
S. 403). Über den Fluß und die Kanäle, mit der malerischen Staf-
fage
von waschenden oder Wasserkrüge tragenden Frauen, führen
viele Brücken aus Palmenstämmen. Den besten Überblick erhält man
bei einer Rundwanderung (3-4 St.) oder beritten (Maultier 2-3 fr.).
Man wendet sich von Menzel flußaufwärts nach dem Barrage de
Sidi el-Bey
, dem neuen Staudamm (1894), dann an den Überresten
der aus mächtigen Quadern erbauten römischen Sperrmauer vor-
über
nach dem Râs el-Oued (65m), dem oft von Staubwolken um-
hüllten
Hügel am Westende der Oase, wo die bedeutendsten Quellen
des Flüßchens (im ganzen 30) als Wasserfälle entspringen. Zurück
längs dem größten Bewässerungskanal nach dem Dorf Chenini
(1000 Einw.) und über die Sfaxer Landstraße (S. 403) hinweg in
die nordwestliche Hälfte der Oase, wo die Palmen mehrfach von
Reben umrankt sind.

Die *Monts des Ksour (S. 834), die Randkette der Sahara im S.
des Arad, bilden von Gabes oder Médenine (S. 409) ein sehr lohnendes